Jan Kopplin
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Ich bin 2 Monate als Bikepacker unterwegs gewesen und auf der Durchreise durch Rostock ist mir bei der vorderen Taschenhalterung eine Schraube abgebrochen. Ich habe versucht, sie mit meinem Bordwerkzeug herauszubekommen, was mir aber nicht gelang. Ich befand mich in der Nähe dieser Werkstatt und bin dort hin. Ein freundlicher Mitarbeiter, der gerade andere Kunden bedient hatte, verwies mich an seinen Kollegen. Er saß an seinem Tresen und schaute auf seinen Monitor und bemühte sich erst von mir Kenntnis nehmen zu wollen, als ich ihn fragte, ob ich kurz stören kann. Er nahm dann etwas wenig motiviert von mir Kenntnis.
Ich schilderte ihm die Situation, dass ich ein Bikepacker bin, was man schon allein an dem voll gepackten Bike erkennen konnte, und welches Problem ich habe. "Ja, dann müssen wir das Herausbohren". Ich hatte schon einen Funken Hoffnung, weil die Erkenntnis schon ein Volltreffer war. Ich bestätigte es lieber und fragte gleichzeitig wie lange es dauern würde. Jetzt kam die ernüchternde Antwort "1 Woche". Ich sagte ihm noch einmal, dass ich ein durchreisender Bikepacker bin. Nun kam die tollste Antwort, die jeder Bikepacker gerne hört, der sich in einer Notsituation befindet: "Wir haben auch noch andere Kunden, dessen Fahrrad bei uns in der Werkstatt ist und die müssen schließlich auch warten". Ich nahm einen letzten Versuch und sagte ihm, dass ich es grundsätzlich verstehe, aber ich nicht von hier bin und ob er nicht eine Ausnahme machen kann, weil ich EIN BIKEPACKER AUF DURCHREISE BIN. Er zuckte nur mit der Schulter. Ich habe mich freundlich verabschiedet, war innerlich vollkommen schockiert und natürlich auch verärgert über diesen Mitarbeiter.
Ich finde es sehr schade, dass in einem Bikeladen Mitarbeiter angestellt sind, die scheinbar kein Gefühl für besondere Situationen haben. Er hat noch nicht einmal Ansatzweise mir das Gefühl von Hilfe vermittelt. Ich hatte in Baden-Württemberg einen Schaden mit meinem Freilauf. Der Mitarbeiter dort hat seine Arbeit an den Bike, was er gerade nachgeschaut hatte, eingestellt, sich mein Bike vorgenommen und 60 Minuten später saß ich schon wieder im Sattel. Bei dem merkte man aber auch, dass er selbst ambitionierter Biker ist. Der Mitarbeiter in Rostock war von solcher Kundenorientierung meilenweit entfernt.
